Vorteile des Stillens - Neue Studien
Wie verschiedene Forschungen und Studien zeigen, ist das Thema “Stillen und Muttermilch” noch voller Überraschungen und Erkenntnisse, das zeigen Forschungsgruppen weltweit. Spannende Ergebnisse aus den letzten Jahren zu den Vorteilen des Stillens haben wir hier aufgelistet.
Lesezeit: 4 Minuten
Wir wissen, dass Stillen für das Baby nicht nur Nahrungsaufnahme ist, sondern sehr viele Vorteile hat. Die Inhaltsstoffe der Muttermilch passen genau zum Entwicklungsstadium deines Babies. Muttermilch fördert die gesunde Verdauung durch Entwicklung der Darmflora. Über die Milch erhält dein Baby bereits Antikörper gegen Krankheiten und so steigert Stillen das Immunsystems deines Babies. Allgemein ist Muttermilch besser bekömmlich und natürlich. Gestillte Kinder erhalten bei bestimmten Krankheiten gezielt Makrophagen, Antikörper und immunaktive Substanzen und sind somit widerstandsfähiger bei Krankheiten. Es fördert die Mutter-Kind-Bindung durch Ausschüttung verschiedener Hormone wie Oxytocin, welches das Wohlbefinden steigert. Auch im späteren Kindesalter sollen gestillte Kinder weniger unter Lernproblemen leiden und stressresistenter sein.
Auch für die Mutter gibt es bereits allgemein in Studien ermittelte Vorteile, neben dem Aspekt, dass Muttermilch einfach vorhanden ist, nicht besorgt oder angerührt werden muss und in genau der richtigen Zusammensetzung und Temperatur zur Verfügung steht:
- Stillen ist Nähe zum Kind und es fördert die emotionale Bindung zum Baby
- Durch die Nähe wird Oxytocin ausgeschüttet, was die Stillende resistenter gegen Stress macht, ausgeschüttetes Prolaktin macht gelassener
- Stillen bewirkt die Rückbildung der Gebärmutter
- Es reduziert ebenfalls das Risiko von Übergewicht, Herz-Kreislauferkrankungen, Osteoporose und Brustkrebs
Neue Studien zeigen noch weitere Vorteile des Stillens wie zum Beispiel, dass es das Diabetes Typ 2 Risiko nach einer Gestationsdiabetes senkt. Interessante Aspekte zum Stillen findest du ebenfalls in den nächsten Abschnitten, zum Beispiel dass nicht jeder Geschmack in die Muttermilch aufgenommen wird und wie es um das Stillen in der Öffentlichkeit steht.
Der Geschmack der Muttermilch prägt dein Kind kulinarisch
In sozialen Medien kursierte das Bild eines Embryos im Mutterleib mit den Worten der Schwangeren: Als mein Kind noch alles gegessen hat. Sowas geht natürlich viral, denn viele Mütter kennen das Leid des mäkelnden Kindes, das die frisch zubereiteten Kochwerke verschmäht.
Geschmacksstoffe aus der Nahrung der Schwangeren gehen auch teils in das Fruchtwasser über. Das Kind im Mutterleib schluckt Fruchtwasser und erlebt schon geringfügig die kulinarische Welt seiner Mutter und späteren Familie mit. Nach der Geburt folgt meist eine mehrmonatige Stillzeit. Wie bekannt ist, wird die Zusammensetzung und der Geschmack der Muttermilch von der Ernährung der Mutter beeinflusst. Ernährt sich die Mutter nährstoffreich mit mehrfach ungesättigten Fettsäuren und Vitaminen, beeinflusst dies die Muttermilch positiv (1).
Eine Forschungsgruppe aus Bayern hat verschiedene Studien untersucht, die zeigen, dass Geschmacksstoffe aus verschiedenen Kräutern, Gewürzen wie Pfeffer in die Muttermilch übergehen, andere dagegen nicht. Dies zeigten sie anhand von Currygerichten, die sehr verschiedene, gesunde und starke Gewürze enthielten. Linalool, welches in Koriander, Zimt, Ingwer und Peffer vorkommt, fand sich bereits nach einer Stunde in der Muttermilch, ebenso wie Piperin aus Pfeffer. Inhaltsstoffe wie Curcumin oder Gingerol aus Ingwer fanden sie jedoch nicht (2). Dies zeigt, dass zwar nicht alle Geschmacksstoffe in die Muttermilch übergehen, aber einige und diese stimmen dein Kind bereits durch die Muttermilch auf die kulinarische Welt seiner Familie ein.
Stillen verringert das Diabetes Typ 2 Risiko nach einer Gestationsdiabetes
Frauen mit Gestationsdiabetes haben ein erhöhtes Risiko später einen Diabetes Typ II zu entwickeln. Stillen bewirkt einen gegenteiligen Effekt, unter anderem senkt es den Blutdruck und Blutfettwerte und wirkt allgemein positiv bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Eine Metaanalyse verschiedener Studien eines chinesischen Forscherteams verdeutlicht diese Ergebnisse weiter, dass Stillen, egal wie lange, das Risiko verringert (3).
Stillen wirkt positiv auf kognitive Fähigkeiten im Alter
Ein weiterer positiver Effekt des Stillens auch auf die Mutter zeigt eine Forschung in Kalifornien, USA. Dabei wurden Frauen im Alter von über 50 Jahren untersucht. Die Frauen, die gestillt hatten, zeigten eine überlegene Leistung in den Bereichen Lernen, Langzeitgedächtnis und Verarbeitung von Informationen (4).
Stillen in der Öffentlichkeit
Laut einer Onlinebefragung von 307 stillenden Mütter wurde die Akzeptanz des Stillens in der Öffentlichkeit untersucht. Die Befragung zeigt, dass in den letzten Jahren Frauen zunehmend auch in der Öffentlichkeit stillen, im Vergleich zum Jahr 2016, die Akzeptanz beispielsweise in der Gastronomie aber gesunken ist (5). Wie siehst du das? Stillst du oder hast du auch öffentlich gestillt und gab es Reaktionen? Schreib uns gern einen Kommentar!
Positive Effekte des Stillens auf den Klimawandel
In verschiedenen Initiativen und Institutionen wird für das Thema “Stillen ist gut für das Klima” sensibilisiert. Im Fokus der Stillzeit steht an erster Stelle die Gesundheit des Kindes und der Mutter, doch der Vorteil für die Umwelt spielt weltweit ebenfalls eine bedeutende Rolle.
Ein Ergebnis ist, dass die Auswirkungen auf das Klima, wenn weltweit nach den Empfehlungen der WHO gestillt würde, stärker wären als die weltweite Umstellung auf die Produktion auf erneuerbare Energien. Stillen schont die Umwelt und reduziert den Ressourcenverbrauch, weltweit hochgerechnet.
So trägt Stillen zum Klimaschutz bei:
- Es spart Nahrung, denn Muttermilch enthält bereits wichtige Nährstoffe und Vitamine.
- Es reduziert die Umweltbelastung, denn es müssen keine Milchersatzprodukte produziert und Lieferwege realisiert werden. Muttermilch ist quasi bereits vor Ort.
- Es reduziert unter anderem die Massentierhaltung von Kühen, aus deren Milch Ersatz-Babynahrung hergestellt wird und dadurch mindert es Treibhausgase, die aus dieser Tierhaltung entstehen (“Durch 1 Jahr Stillen werden ca. 230 Liter Kuhmilch eingespart).
- Es gibt weniger Müll aus Verpackung von Milchersatzprodukten (6).
Weitere Vorteile des Stillens zusammengefasst
- Die nährstoffreiche Ernährung kommt über das Stillen dem Kind zugute
- Die Essgewohnheiten der Mutter und Familie werden bereits beim Baby geprägt und bilden den Grundstein für die kulinarische Entwicklung des Kindes
- Stillen verringert das Risiko Diabetes Typ II bei Frauen, die bereits in der Schwangerschaft mit Gestationsdiabetes zu tun hatten
- Stillen wirkt sich positiv auf die kognitiven Fähigkeiten der Mutter im Alter aus
- Stillen ist gut für das Klima, denn es verhindert Müll, verringert unnötige Massentierhaltung von Kühen zur Produktion von Milchersatzprodukten und verringert die Treibhausgase durch Transport von diesen Produkten
Basis von mütterlich
Basis von mütterlich beinhaltet neben Folsäure aus Spinatextrakt auch Eisen, Zink, Iod, Vitamin C und Vitamin D, ist dabei vegan, glutenfrei und ohne Laktose.
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